Längsparken

Der Gesetzestext

Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung)

Inhalt der Grundfahraufgabe

Rückwärtsfahren in eine etwa 8 m lange Lücke (z.B. zwischen zwei hintereinander stehenden Fahrzeugen) und halten.

Fehlerbewertung

  • Ungenügende Beobachtung des Verkehrs
  • Auffahren auf den Bordstein oder Überfahren der Fahrbahnbegrenzung
  • Fehlerhafte Endstellung (z.B. Einklemmen anderer Fahrzeuge)
  • Abstand vom Bordstein oder von der Fahrbahnbegrenzung mehr als 30 cm
  • Mehr als zwei Korrekturzüge

Quelle: VkBI 7/2014 S. 286

Umgangssprachlich heißt das:

Deine Aufgabe ist es, das Auto rückwärts hinter einem anderen Auto am Straßenrand zu parken.

Wichtig dabei sind folgende Dinge

  • Blinke während der Übung rechts.
  • Fahre extrem langsam -> 1-3 km/h.
  • Achte stehts vor dem Einparken auf andere Verkehrsteilnehmer. Wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer vorbeifahren möchte, kontrolliere ob dieser an Dir vorbeikommen kann. Wenn ja: vorbeiwinken, wenn nein: loslegen, damit er nicht unnötig lange warten muss. Dies ist eine unvermeidbare Behinderung und ist in diesem Fall in Ordnung.
  • Deine Hauptblickrichtung ist Deine Fahrtrichtung. Falls Du eine Rückfahrkamera hast, benutze sie mit kurzen Kontrollblicken.
  • Wenn Du eingeparkt hast, solltest Du annähernd parallel zum Straßenrand stehen -> Zielabstand unter 30 cm (Din A4 Blatt).
  • Du darfst zweimal korrigieren.
  • Du darfst die Grundfahraufgabe einmal wiederholen, wenn Du trotz Korrekturzügen die Aufgabe nicht geschafft hast.

Fehler die es zu vermeiden gilt

  • Du machst keine Rundumsicht und parkst trotz anderen Verkehrsteilnehmern unbeirrt ein.
  • Du fährst auf den Bordstein auf und fährst einfach weiter.
  • Dir gelingt es nicht parallel am Straßenrand zu stehen.
  • Du stehst nicht dicht genug am Rand (mehr als 30 cm).
  • Du korrigiertst ohne der nötigen Umsicht.
  • Du kündigst den Korrekturzug nicht mit Deinem Blinker an.
  • Du fährst mehr als zwei mal vorwärts um zu korrigieren.
  • Du stehst zu nah am Auto vor oder hinter Dir.

Die richtige Durchführung

Halte blinkend neben dem parkenden Auto an.
Sobald Du die Aufgabe "Längsparken" gestellt bekommst, mache Deine Umsicht und blinke rechts.

Seitenabstand ca. 50 cm.
Fahre sehr langsam (1-3 km/h) mit einem Seitenabstand von ca. 50 cm neben das parkende Auto.

Die B-Säule muss am Ende sein.
Halte an, sobald die B-Säule Deines Autos am Ende des parkenden Autos ist (Die B-Säule ist der Teil des Autos, an dem Dein Gurt angebracht ist / neben Deinem Kopf). Jetzt hast Du den Startpunkt der Übung erreicht.

Vor dem Einparken den Nahbereich kontrollieren!
Bevor Du mit dem Einparken beginnst, kontrolliere Deinen Nahbereich rund um das Auto.

Setze Dich wieder mit deinem Gesäß zu Deiner Türe und drücke die Schulter / Ellebogen in den Sitz ( Oder mit der rechten Hand die Kopfstütze des Beifahrers umgreifen).

Erst anfahren und dann lenken.

Fahre erst wenige Zentimeter an und lenke dann komplett nach rechts ein. Es ist wichtig, erst anzufahren und dann zu lenken. Folgendes kann Dir sonst passieren:

  1. Du rollst ungewollt bergab und fährst in das parkende Auto neben Dir!
  2. Du verwechselst den Rückwärtsgang mit einem Vorwärtsgang und fährst ebenfalls in das Auto neben Dir!

Bevor Deine Motorhaube ausschert und Du quer auf der Straße stehst, musst Du noch einmal die Rundumsicht machen.

Gegenlenken, wenn das rechte Eck am Ende vorbei ist.
Fahre so weit nach hinten, bis Dein rechtes vorderes Eck auf gleicher Höhe ist wie das Ende des parkenden Autos neben Dir.

Beginne jetzt schnell und gleichmäßig ganz gegenzulenken. Wichtig dabei ist, konstant sehr langsam weiterzufahren. Deine Hauptblickrichtung ist nach hinten gerichtet (Heckscheibe und Außenspiegel). Kontrolliere im rechten Außenspiegel, ob Du parallel zum Bordstein stehst.

Halte an, wenn das Auto parallel ist.
Bleibe stehen, sobald Du parallel bist. Lasse die Räder am Ende ganz links eingelenkt. Du mußt ohnehin gleich wieder ausparken.

Teile dem Prüfer mit dass Du fertig bist.
Parke genau so langsam aus wie ein. Nicht dass Du am Auto vor Dir hängen bleibst oder Du gegen den gegenüberliegenden Bordstein fährst. Vergiss Deine Umsicht nicht! Blinke erst nach links, wenn Du siehst dass kein anderer Verkehrsteilnehmer von hinten kommt. Du bist in der Wartepflicht. Du kannst natürlich auch rechts blinken, dann fahren die Fahrzeuge schneller an Dir vorbei.

Die Korrekturzüge

Wenn Du zu viel Abstand hast:
Lasse die Räder ganz links eingelenkt und fahre links blinkend mit der notwendigen Umsicht nach vorne, bis Du ganz schräg auf der Straße stehst. Setze Dich wieder um und lenke während des Rückwärtsfahrens etwa eine halbe Lenkumdrehung gegen. Je nachdem wieviel Abstand Du zum Bordstein hattest, musst Du diesen Abstand mit gegengelenkter Lenkung nun auch zurückfahren (Fahre nicht 1m gegengelenkt nach hinten, wenn Du nur 20cm korrigieren musst!).

Wenn Du am Bordstein angestoßen bist:
Lenke die Räder gerade und fahre links blinkend mit der notwendigen Umsicht in dem Winkel, wie Du jetzt gerade zum Bordstein stehst, ca. 50 cm nach vorne. Setze Dich wieder um und lenke beim Rückwärtsfahren sofort ganz nach links. Das funktioniert immer!

Noch etwas wichtiges zum Schluss!

Jeder Fahrlehrer hat seine eigenen “Einlenk-” und “Gegenlenkpunkte” beim Längsparken. Diese Punkte richten sich nach den gemachten Erfahrungen des Fahrlehrers bezüglich seiner Fahrschüler und des eigenen Fahrschulautos. Bei den Einlenkpunkten gibt es grundsätzlich kein “Richtig” oder “Falsch”. Wenn Du privat ein besonders unübersichtliches Auto fährst oder einen ganz anderen Fahrzeugtyp hast (z.B. ein Cabriolet), funktionieren eventuell die gelernten Einlenkpunkte nicht mehr! Dann musst Du selbst nach diesen Punkten suchen oder ein möglichst fahrzeugneutrales System nutzen, wie ich es oben beschreibe.

Die “Gefühlsparker”
Es gibt Fahrlehrer, die Einlenkpunkte verabscheuen. “Man muss ein Gefühl für das Einparken bekommen”.
Dazu sage ich folgendes: das sogenannte Gefühl für richtiges Einparken existiert nicht. Auch die "Gefühlsparker" haben Kontrollpunkte. Würde ich diesen Personen vor dem Einparken die Augen verbinden, funktioniert das Einparken plötzlich nicht mehr. Das Gefühl, richtig einzuparken, entsteht durch die Kontrolle unserer Augen und durch die selbst gemachten Erfahrungen. Das kann je nach Talent des Fahrschülers ewig dauern oder gar nicht funktionieren. Wenn es optimal läuft, entwickelt der Fahrschüler einen Ablauf wie oben beschrieben, nur dass er sich alles selbst erarbeiten muss. Auch die "Gefühlsparker" haben also unbewusste Einlenkpunkte! Dann lieber nach dem Prinzip der “Meisterlehre” einparken und von Anfang an mit Hilfspunkten schnell und präzise zum Erfolg!

Wenn Du das Längsparken aus der Vogelperspektive betrachtest, sieht es immer gleich aus. Das Auto fährt eine “S" förmige Bewegung. Aus diesem Grund wird das Längsparken auch umgangsprachlich oft “S-Parken” genannt.

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